VIII. Mittelamerikanisches Filmfestival - Wien 2016


Das Festival 2016


VIII. Mittelamerikanisches Filmfestival in Wien von Do 1.12. bis Mi 7.12.2016

Integration geschieht im signifikanten Wege durch den Austausch von Kunst und Kultur.

Wer jedoch annimmt, dass sich die zu Integrierenden lediglich mit unserer österreichischen Kultur vertraut zu machen haben, verpasst das Beste und irrt auf der Einbahnstraße der einseitigen Anpassung. Ist es nicht vielmehr der große Schatz, der uns aus anderen Kulturen für ein gutes Leben hier mitgegeben werden kann und uns eine völlig neue Dimension der Diversität und Kreativität eröffnen kann? Ist es nicht die Bereicherung der anderen Lebensart fremder Kulturen und die Entdeckung entlegener exotischer Landschaften, die uns zu Reisen in fremde Länder lockt?

Nun, Kultur findet statt, und zwar mitten in Wien mitten im METRO Kinokulturhaus und in diesem Fall steht eine Woche ganz im Zeichen mittelamerikanischer Kultur. Das Film Archiv Austria und Papaya Media Association werden neueste audiovisuelle Produktionen der mittelamerikanischen Region aus Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras und dem diesjährigen Gastland Kolumbien präsentieren. Auch wenn die mittelamerikanische Filmszene eher klein und unscheinbar, ja Mittelamerika geradezu kinematographisch eine unbekannte Region ist und die Unterstützung dieser minimal ist, entstehen doch so manche interessante Produktionen, entwickelt in einer kreativen und anspruchsvollen Filmszene, die das internationale Interesse wecken. So waren Produktionen aus Mittelamerika zum Beispiel unter anderem während der Berlinale, dem Sundance Filmfestival, dem Tribeca Festival, der Bienale in Venedig, ja sogar bei der Oskarverleihung vertreten. Das diesjährige Festivalprogramm setzt sich aus einer bunten Mischung von Spiel- und Dokumentarfilmen zusammen. Im Zeitalter der Globalisierung, Technisierung, Migrationen und der internationalen Internetvernetzung werfen diese Filme den Spot auf die derzeitige Entwicklung der Menschen im Zentralamerikanischen Raum. Dabei äußern sich die Filmemacher kritisch gegen Gewalt, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeiten oder erzählen sinnlich, phantasievoll oder hart und schonungslos über menschliche Beziehungen untereinander oder die zum eigenen Land. Themen wie Lebensraumvernichtung, Bürgerkrieg, die Unterdrückung politischer und indigener Minderheiten, die Konsequenzen der Freihandelsabkommen und die zunehmende westliche Orientierung von gesellschaftlichen Werten, werden unter anderem in diesen Filmen lebendig und eindrucksstark behandelt.

Papaya Media Association organisiert seit 2007 erfolgreich in Zusammenarbeit mit der guatemaltekischen “Casa Comal”, dem Mittelamerikanischen Film-Festival ICARO dieses Filmfestival in Wien, welches sich als Kulturbrücke von Mittelamerika nach Europa versteht.

Das Festivalprogramm präsentiert sich dieses Jahr wieder sehr abwechslungsreich und gemischt. Der Eröffnungsfilm ist eine mehrfach preisgekrönte Koproduktion aus Guatemala, Costa Rica und Mexiko, der uns in eine spannende Kriminalwelt nach Ostguatemala führt.

Das Gastland ist dieses Jahr Kolumbien, welches sich mit drei außergewöhnlichen Filmen am Sonntag, den 04.12.2016 präsentieren wird. In Zeiten, in denen dieser Staat auf internationaler Ebene um Frieden ringt, lohnt sich ein genauerer und eben auch mal anderer Blick auf ein von Krieg und Terror gebeuteltes Land. Des Weiteren stehen beeindruckende, aufwühlende aber auch wunderschöne Dokumentationen wie „Sikua Ausländer“, „Das Knochenzimmer“ oder „Lubaraun“ auf dem Kinospielplan des Festivals. Dieses Jahr wird es auch zwei ganz spezielle Veranstaltungen geben: Zum einen wird ein brasilianischer Gastspielfilm: „Desmundo“, ein fulminantes Geschichtsepos, das auf imposante Art und Weise die Zuschauer in die Zeit der Eroberung Lateinamerikas entführt, in Kooperation mit dem Institut für Romanistik der Universität Wien im Rahmen der Semana Brasileira de Literatura / Brasilianische Literaturwoche am Freitag, den 02.12.2016 unter voraussichtlicher Anwesenheit der Buchautorin Ana Maria Miranda gezeigt. Und zum anderen werden Filme wie „Mein Regenwald“ oder „Berta Lebt!“ am Montag, den 05.12.2016 gezeigt, die sich ganz intensiv und beeindruckend mit der Zerstörung der indigenen Landschaften und den Kampf gegen negative Umweltzerstörung auf Kosten der armen Landbevölkerung und des globalen Klimas auseinandersetzen. Hier findet eine Kooperation mit der Kommission für Entwicklungsforschung bei der OeAD-GmbH (Österreichische Austauschdienst), unter Vorstellung interessanter Projekte, statt. Zuschauer erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, noch näher in Austausch mit den Menschen zu kommen, die sich intensiv mit den Themen dieser Filmabende auseinander gesetzt haben. Beachtung sollte auch der Gastspielfilm, aus Kuba: „Briefe aus dem Park“ erhalten, der als Ankündigung für die geplante Retrospektive (eine Kooperation zwischen dem Filmarchiv Austria und Papaya Media Association) des vor 20 Jahren verstorbenen Regisseurs Tomás Gutiérrez Alea mit der kubanischen Schauspielerin Mirta Ibarra als Ehrengast, laufen wird. Der preisgekrönte Spielfilm “Presos” wird den Abschluss darstellen.

Insgesamt erwartet den Zuschauer ein wahrhaftes Fest, gerahmt von abwechslungsreichen lateinamerikanischen Musikbeiträgen. Auch diverse Cocktailköstlichkeiten stehen ins Haus, in dem die Diskussionen mit interessanten Gästen wie z.B. RegisseurInnen, ProduzentInnen, SchauspielerInnen und Experten zu den jeweiligen Filmvorführungen einen Austausch zu diversen Themen in einer einzigartigen lebensfreudigen Atmosphäre stattfinden können.

Auch dieses Jahr hat das Publikum die Möglichkeit, über jeden Film eine Meinung abzugeben und auf Grund dieser, werden Publikumspreise für den besten Spielfilm und den besten Dokumentarfilm vergeben. Die Preisverleihung wird beim traditionellen Abschlussfest im FANIA LIVE am Freitagabend, den 9.12.2015 stattfinden.

Das Programm, die Ergebnisse und Ereignisse werden wie immer auf der Website der Filmfestivals (www.centroamerica.at) publiziert.


Die Preise

Nachspann

 

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